Konzentration halten

Wir verlieren den Fokus, wenn uns interne oder externe Reize ablenken.

Modul in Kürze:

    • Externe Ablenkungsquellen vermeiden
    • Interne Ablenkung reduzieren, mittels kurzer Meditation
    • Veto üben
    • Frühzeitig Veto einlegen

Ablenkung durch externe Reize vermeiden

Externe Reize lenken uns schnell ab. Notification auf dem Handy? Sofort draufschauen, klar.

Was wir vor uns sehen ist easy für das Gehirn zu verarbeiten.

Bewusst etwas im Kopf zu behalten ist schwieriger und schmerzhafter. Das gilt besonders für abstrakte oder für uns neue Dinge.

Die einfache Lösung dafür ist, Ablenkung zu vermeiden.

  • Arbeitet nicht an einem hektischen Ort.
  • Schaltet das Handy aus
  • Macht das E-Mail-Programm und den Slack zu

Mit internen Reizen umgehen

Auch interne Reize, d.h. diese random Gedanken, die einem ständig kommen, können einen leicht ablenken. Einfachere oder interessantere Gedanken lösen dann schnell das komplexere Thema ab, an dem man eigentlich arbeiten und über das man eigentlich nachdenken möchte.

Wir haben eine Bremse im Gehirn, aber sie ist nicht sehr zuverlässig

Glücklicherweise haben wir eine Bremse im Gehirn, deren zentraler Bestandteil der Ventrolaterale Präfrontale Cortex ist, also ein Teilbereich des Frontallappens. Das ist ein bisschen dumm gelaufen.

Wenn man ein Auto baut, achtet man darauf, die Bremse möglichst zuverlässig und stabil zu konstruieren. Die Bremse in unserem Gehirn ist leider das Gegenteil davon. Sie sitzt im Präfrontalen Cortex, dem energiehungrigsten und fragilsten Teil unseres Hirns. Die Bremse funktioniert also sehr oft nur schlecht oder gar nicht. Sie nutzt sich auch wahnsinnig schnell ab.

Wer sich jetzt bremst und zwingt, nicht zur Schokolade zu greifen, wird anschließend bei der Arbeit an einer schwierigen Aufgabe schneller aufgeben. Das erklärt auch, warum es so schwierig ist, Diät zu machen oder auf etwas anderes dauerhaft zu verzichten.

Impulse und Gedanken sind nicht zu vermeiden

Wir haben keine Kontrolle über das Auftreten von Impulsen und zufälligen Gedanken. Wenn man einen Finger bewegt, aktivieren sich die dafür zuständigen Zellen im Hirn schon bevor man die bewusste Entscheidung dazu trifft. Erst anschließend, ca. 300 ms später, wird uns diese Entscheidung bewusst. Weitere 200ms später findet die Bewegung dann statt. in diesen 200ms können wir noch eingreifen und die Bewegung verhindern, ein Veto einlegen quasi.

Der freie Wille ist also begrenzt, man kann aber auf die Bremse treten und ein Veto einlegen. Ich merke das bei mir oft, dass ich den Drang bekomme aufs Handy zu schauen und mich dann im letzten Moment bremsen kann.

Möglichst frühzeitig bremsen

Je später man sich bremst, desto schwerer wird es.

Ans Handy gedacht? Einfach, es nicht aus der Tasche zu ziehen und draufzuschauen.

Schon die Tasche aufgemacht und das Handy in der Hand? Viel schwieriger, es einfach wieder wegzustecken.

Schon aufs Handy geschaut und die Notifications über drei neue Nachrichten auf Instagram gesehen? Fast unmöglich, das Handy wegzulegen ohne sich die anzuschauen. Und zack ist man eine halbe Stunde lang auf Instagram.

Also üben: Häufig und schnell ein Veto einlegen. Es ist Übungssache und wird mit der Zeit einfacher, so wie alles was man übt.